Ökologischer Fußabdruck

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Version vom 1. März 2012, 10:51 Uhr von Petra (Diskussion | Beiträge)
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Alle Konsumgüter, die wir zum Leben brauchen, müssen irgendwo auf der Erde erzeugt werden und brauchen oder ver-brauchen dabei Natur. Ob Salat oder Schnitzel, ob Schafwolle oder Baumwolle. Auch unser Müll und die Abgase brauchen Platz um wieder unschädlich gemacht werden zu können. Jedem Produkt, jeder Dienstleistung kann somit die Fläche zugeordnet werden, die für seine Herstellung und Entsorgung im abstrakten Sinn verbraucht wurde. Als ökologische Maßeinheit, sagt der Fußabdruck nichts aus über Lebensqualität oder Gesundheit.

Bemessung

Als Maß für diesen Flächenverbrauch werden Hektar verwendet. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass der Aspekt der globalen Gerechtigkeit durch die Vergleichbarkeit von Verbrauch und weltweit zur Verfügung stehender Fläche einfach darstellbar ist. Stehen theoretisch jedem Erdenbürger 1,8 ha zur Verfügung, so verbraucht der Durchschnittsösterreicher laut der nebenstehenden Grafik aus dem Jahr 2008 4,9 ha. Das bedeutet, würden alle Menschen auf der Erde so leben, wie wir in Österreich, so bräuchten wir 2,5 Planeten Erde. Andere Quellen geben sogar noch größere Füße an: 2,2 ha für einen Chinesen, 5,3 ha für einen Durchschnittsösterreicher und 8 ha für einen US-Amerikaner!

Die Wissenschafter William Rees und Mathis Wackernagel haben 1994 den ökologischen Fußabdruck vor­gestellt. Inzwischen gibt es viele, interaktive Modelle um auch online den eigenen Footprint zu bestimmen. Meist werden dabei die Lebensbereiche Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum unter die Lupe genommen. Der Ökologische Fußabdruck ist somit die einfachste Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils zu testen.

Ausblick

Sowohl in den Industriestaaten, als auch in den Schwellenländern nimmt der Fußabdruck immer weiter zu. Das Problem verschärft sich dadurch, dass die Biokapazität, also das was die Natur für uns zu leisten im Stande ist, laufend abnimmt. Grund dafür sind durch Umweltverschmutzung gestörte Ökosysteme und die Zerstörung fruchtbarer Böden. Es liegt an jedem Einzelnen seinen persönlichen Fußabdruck auf ein Maß zu verringern, das den tatsächlichen Möglichkeiten des Planeten entspricht.

Wo setze ich an?

Durchschnittsdaten für Österreich:

  • Im Bereich Ernährung entstehen 80% des Fußabdrucks durch Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten.
  • Im Bereich Mobilität fallen 90% des Flächenverbrauchs auf Auto und Fliegen!
  • Im Bereich Wohnen gehen 90% für Heizen und Strom auf!

Daher: -> weniger Fleisch und tierische Produkte konsumieren -> auf unnötige Autofahrten (Autos!?) und Flugreisen verzichten -> auf unnötigen Stromverbrauch und nicht erneuerbare Energien achten
Positiv formuliert: -> mehr Obst und Gemüse essen, regionale, saisonale und Bio-Produkte bevorzugen (fördert auch Gesundheit und Wohlbefinden) -> öfter zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, öffentlichen Verkehr nutzen, Ausflüge mit der Mariazellerbahn machen, heimische Ausflugsziele entdecken -> Stromspartipps beachten, Häuser und Wohnungen dämmen, heizen mit Erneuerbarer Energie!