Leymah Gbowee
Leymah Gbowee war am 22.9.2014 beim Dialogikum Phönixberg in Rabenstein an der Pielach
Text © Barbara Pachl-Eberhart
Foto © Barbara Wenz
Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee, die 2011 für ihr wirksames Engagement zur Beendigung des Bürgerkriegs in ihrer Heimat Liberia ausgezeichnet wurde, war am 22.9. zu Gast in Österreich.
Im Rahmen des Dialogikum Phönixberg sprach sie im niederösterreichischen Pielachtal über ihren Begriff von Frieden und Versöhnung sowie über die Kunst, miteinander zu sprechen statt nur aufeinander einzureden. Eindrücklich erzählte sie auch über ihre Erfahrungen als Friedensaktivistin seit dem Jahr 2002, in dem sie gemeinsam mit tausenden anderen Frauen für Frieden betete und schließlich durch mutigen Eingriff den Stillstand der UN-Friedensverhandlungen in Ghana aus der Stockung befreite.
„Es war ein Traum, in dem Gott mir, einer Sünderin, sagte, ich solle die Frauen zum Gebet versammeln“, so Gbowee. „Unser Pfarrer ermutigte mich: Gott wählt für große Taten immer kleine Sünder aus.“
Maturaklassen aus Wien und Niederösterreich waren von Sponsoren eingeladen worden, sie saßen im Publikum, das von diesem Abend nicht nur einen lebhaften Eindruck von internationaler Friedensarbeit und einer charismatischen Führungsfigur, sondern auch persönliche Anregungen mitnehmen konnte.
In Kooperation mit Art of Reconciliation lädt das Dialogikum Phönixberg auch im Herbst nächsten Jahres eine der 8 Friedensnobelpreisträgerinnen zum Friedensdialog nach Rabenstein an der Pielach.
„Frieden ist Schwerstarbeit“, sagt Leymah Gbowee, „und diese Schwerstarbeit besteht darin, dass Sie dem Menschen, der gleich neben Ihnen ist, ein bisschen anders begegnen als Sie es normalerweise tun. Auch wenn er einen Turban trägt oder in einem Flüchtlingslager wohnt.“
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