Nachhaltend

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Hans Carl von Carlowitz (1664 – 1714) war königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Kammer- und Bergrat sowie Oberberghauptmann des Erzgebirges.

Er schrieb mit der „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ (1713) das erste geschlossene Werk über die Forstwirtschaft. Darin formulierte er erstmals das Prinzip der Nachhaltigkeit: „ … daß die wundervolle und schöne Gehöltze bißher der gröste Schatz vieler Länder gewesen sind / so man vor unerschöpfflich gehalten / ja man hat es unzweifflich vor eine Vorraths-Kammer angesehen / … / Wird derhalben die größte Kunst/ Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag.“ (S. 105f in der „Sylvicultura Oeconomica“;; „Esse“ meint hier „Wesen“ bzw. „Dasein“, „Vorhandensein“.)

Die Spur führt zurück ins barocke Sachsen, zu Hans Carl von Carlowitz, in die Silberstadt Freiberg. Angesichts einer drohenden Rohstoffkrise verwendete er in seinem Hauptwerk Sylvicultura oeconomica erstmals den Begriff "Nachhaltigkeit" und forderte, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung, durch Säen und Pflanzen nachwachsen konnte. Mit seiner Kritik an der Ausrichtung des Wirtschaftens an kurzfristigen Gewinnen ist sein Buch aktueller denn je - und Carlowitz avancierte zum Vorreiter der Nachhaltigkeitsidee.

Text: Rembert Schleicher